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Das ungarische Kunstleben des XX. Jahrhunderts ist durch einen besonderen Vielfalt
an Stilrichtungen geprägt. Es existieren ca. zehn Richtungen und Einflüsse,
die die Arbeit der Künstler formen.
Dazu trägt das gesamte Werk des Grafikers Jenö Tarjani Simkovics mit
seinem gottbegabten Talent erheblich bei.
1913 fängt er mit seinem Studium an der Hochschule der Bildenden Künste
an. Wegen dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist er 1915-1918 im Militärdienst.
Seine Meister sind Tivadar Zemplenyi, Ede Ballo, Miklos Bottka, Viktor Ogyai und
Agost Benkhard.
1922-23 ist er als Assisent von Viktor Ogyai tätig und zu diesem Zeitpunkt
ist er bereits ständiger Aussteller an ungarischen Ausstellungen und an ausländischen
Ausstellungen des Vereines der Ungarischen Radierkünstler.
In den 10er Jahren beträgt sein künstlerisches Schaffen Portraitgemälde,
Federzeichnungen mit dichten Liniennetzen und Tier- und Landschaftsstudien. In
den 30er Jahren beschäftigt sich der Künster mit Herstellung von Metallintarsien
und Keramikbehältern. 1945-54 ist er der Werkstattleiter der Grafik-Fakultät
der Hochschule der Bildenden Künste.
Zu dieser Zeit übten Rembrandt und das italienische Renessaince große
Wirkung auf sein künstlerisches Schaffen. Neben Vilmos Aba-Novak, Karoly
Patko, Nandor Lajos Varga und Gyula Komjati Wanyetka ist auch er Mitglied der
großen Radierkunst Generation.
In seinen Werken dominiert der Effekt des strahlenden Lichtes, seine Figuren sind
bildhauerlich gestaltete, kubistische und kraftvolle Kompositionen. Unter seinen
zahlreichen zarten, scheuen und schwebenden Radierwerken findet man mehrere Portraits,
Selbstbildnisse und Arbeiten, wo biblische Geschehnisse thematisiert sind.
Mit seinen monumentalen Aktkompsoitionen knüpft sich Tarjani zum Neoklassizismus.
Oft sind auch typische Figuren der ungarischen Geschichte - Hußaren, Offiziere
- Protagonisten seiner Werke. Auch bedeutende Landschaftszeichnungen findet man
bei ihm.
Seine Werke findet man heutzutage in privaten Sammlungen, in Hermann Ott Museum
(Miskolc, Ungarn) und in der Ungarischen
Nationalgalerie (Budapest, Ungarn). Tarjani ist wohl ein ausgezeichneter Verterer
der Erneuer der modernen ungarischen Grafikkunst des XX. Jahrhunderts.
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